Wer hat meinen Vater umgebracht?

Based on Who Killed My Father by Édouard Louis
Premiere: December 13, 2019 | Kleine Bühne, Volkstheater München

Based on the book Who Killed My Father by Édouard Louis director Phillip Arnold was commissioned to write a play for Volkstheater München. I am glad he asked me to create the sonic experience of the show. Most of the music was created at the rehearsal stage located in a remote area of Munich giving us the space and opportunity to work in the same room during extended evening sessions on the script as well the music. Louis’ book made me think a lot about feedback loops and their amplification of bias, caused by our societies construction, which brought me to the concept of precessing sounds through a signal path, based on a paper called The Bistable Resonator Cymbal by Andrew Piepenbrink and Matthew Wright.
For this I recorded a Cymbal in my studio, triggered by slow but complex Waveforms of an digital Oscillator through a vibration speaker. The recorded sound was feed back into the signal path, processed by a modular synthesizer and guitar pedals and send back again to the vibration speaker, where the sound went through the cymbal again. The result were mostly drones with a rich harmonic spectrum, but also rhythmical structures.

Credits

Director: Phillip Arnold
Playwright: Katja Friedrich
Cast: Jakob Geßner, Jonathan Hutter, Anne Stein
Stage- and Costume Design: Bélle Santos
Music: Adel Akram Alameddine

Press Release (German)

Seine ganze Kindheit wünscht sich Édouard Louis sein Vater möge verschwinden. Jede Begegnung mit seinem Vater erweist sich als schwierig – aus Scham. Der Sohn schämt sich seiner Andersartigkeit, der machistische Vater schämt sich der Andersartigkeit seines Sohnes. In prekären Verhältnissen wächst er als fünftes Kind in einem von Armut und Alkohol geprägten Elternhaus auf. Auch außerhalb der Familie hat es Louis nicht leicht: Er ringt um seine Identität in der nordfranzösischen Provinz, wo ein homophobes, bildungsfeindliches und gewaltbereites Klima vorherrscht. Jeder Versuch der Anpassung scheitert. Erst mit dem Übertritt in ein Gymnasium in der nächstgelegenen Großstadt gelingt es ihm, dieser Atmosphäre zu entkommen. Viele Jahre später, mittlerweile hat er Soziologie studiert, verarbeitet er seine Erfahrungen als Schriftsteller. In seinem vielbeachteten jüngsten Werk “Wer hat meinen Vater umgebracht” versucht sich der Sohn dem Vater anzunähern, sein Handeln und seine Einstellungen zu verstehen. Es ist ein wütendes und zugleich zärtliches Buch geworden. Der 27jährige Louis prangert ein politisches System an, das die Armen nicht unterstützt sondern durch Kürzungen der Sozialleistungen weiter an den Rand treibt. Die Einsicht, dass die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse ein Urteil bedeutet, lässt eine späte Annäherung zwischen Vater und Sohn zu.

Reviews (German)

“Philipp Arnold hat aus Édouard Louis’ Buch ‘Wer hat meinen Vater umgebracht’ einen wunderbar klugen und anrührenden Theaterabend gemacht. […] Mit drei Menschen auf der kleinen Bühne, die einem nahe gehen, Anne Stein, Jakob Gessner und Jonathan Hutter.” (Süddeutsche Zeitung)

“Den drei Schauspielern gelingt es dennoch auf beeindruckende Art und Weise auf minimalem Raum, auf Leinwand übertragen und mit Gummimasken auf dem Kopf, das Publikum zu faszinieren und Themen wie den Kampf gegen das Klassensystem oder die Stigmatisierung von Bevölkerungsgruppen authentisch darzustellen.” (Kultur in München)